FLIEHEN

 

„Es verklagt mich Gott, der sehr strenge Richter, der allmächtige Vollzieher seines ewigen Gesetzes. Ihn kann ich nicht täuschen, denn er ist die Wahrheit selbst; ihm kann ich mich nicht entziehen, denn er herrschet allenthalben mit Gewalt. Wohin also soll ich fliehen? Zu dir, o lieber Christus, du unser einiger Erlöser und Seligmacher. Meine Sünden sind groß, aber deine Versöhnung ist größer; meine Ungerechtigkeit ist groß, aber deine Gerechtigkeit ist größer.“ (Johann Gerhard)

 

„Heiliger Gott, gerechter Richter, ich finde keinen Ort, dahin ich fliehen möchte vor dem Angesichte deines Zornes. Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mir in die Hölle, siehe so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch daselbst deine Hand führen und deine Rechte mich halten. Ps. 139,8-10. Zu Christo will ich darum fliehen, und in seinen Wunden mich verbergen.“ (Johann Gerhard)

 

„O barmherzigster Jesu, wem wirst du Jesus sein, wenn du nicht Jesus sein wirst den unseligen Sündern, welche nach Gnade und Heil verlangen? Die auf ihre Gerechtigkeit und auf ihre Heiligkeit vertrauen, die suchen den Grund des Heils in sich: ich aber, weil ich in mir nichts des ewigen Lebens Würdiges finde, nehme meine Zuflucht zu dir, dem Heilande. Den Verdammten erlöse, des Sünders erbarme dich, den Ungerechten rechtfertige, den Angeklagten sprich frei.“ (Johann Gerhard)