ABENDMAHL

 

„Das heilige Abendmahl ist das zweite Sakrament des Neuen Testaments; in demselben teilt Jesus unter dem Brot und Wein seinen wahren Leib und sein wahres Blut allen Genießenden mit, und schenkt damit zugleich denen, die es gläubig genießen, die Vergebung aller Sünden zum Preis seiner Gnade und zur Seligkeit der würdigen Empfänger.“ (Adolf Hoenecke)

 

„Was ist das heilige Abendmahl? Es ist ein Sakrament des neuen Testamentes, von Christo selbst eingesetzt, in welchem der wahre Leib und das wahre Blut unseres Herrn Jesu Christi in und unter dem Brot und Wein allen, die solches essen und trinken, wahrhaftig mitgeteilt, und die Verheißung der Gnade jedem Gläubigen durch dasselbe zugeeignet und versiegelt wird.“ (Leonhard Hutter)

 

„Das heilige Abendmahl ist ein Sakrament, in welchem der Herr Jesus Christus seinen Leib unterm Brot zu essen und sein Blut unterm Wein zu trinken eingesetzt hat, dass er dadurch sein heilig Leiden und Blutvergießen jedem insonderheit zueigne, die evangelische Verheißung versiegle und den Glauben bekräftige.“ (Nikolaus Hunnius)

 

„Ist die Speise in den Magen gelangt, so muss sie noch drei Stufen überschreiten, ehe sie in die menschliche Natur gelangt. Hat der Magen sie mit seiner natürlichen Wärme gekocht und verdaut, so greift eine obere Seelenkraft ein, die Gott hierzu bestellt hat, und verteilt die Nahrung ringsum, dem Haupt, dem Herzen, jeglichem Glied (zu), wo sie Fleisch und Blut wird, das durch die Adern fließt. Ebenso verhält es sich mit dem Leib unseres Herrn. So wie die leibliche Speise in unser Fleisch verwandelt wird, so wird der, welcher die (göttliche Speise) würdig in sich aufnimmt, in sie verwandelt. So sprach unser Herr zu Sankt Augustin: „Nicht ich bin in dich verwandelt, sondern du in mich.“ Wer diese Speise würdig empfängt, dem geht sie durch die Adern in den inneren Grund. Nehmen wir das Wort des heiligen Bernhard: „Wenn wir körperliche Speise zu uns nehmen, so kauen wir sie zuerst, und dann sinkt sie sachte in den Leib nieder.“ Was bedeutet dieses Kauen? Sankt Bernhard antwortet: „Wenn wir Gott essen, so werden wir von ihm gegessen. Er zehrt uns auf.“ (Johannes Tauler)