EHE

 

„Was ist die Ehe? Die Ehe ist die gesetzmäßige und unauflösliche Verbindung eines Mannes, und eines Weibes, von Gott selbst eingesetzt zur Gemeinschaft des ganzen Lebens und Fortpflanzung des menschlichen Geschlechts.“ (Leonhard Hutter)

 

„Was ist der Ehestand? Es ist ein guter, heiliger Stand, von Gott selbst im Paradies erstlich eingesetzet und nach dem Fall, auch nach der Sündflut, ja auch im Neuen Testament von Gott bestätiget, dass ein Mann und ein Weib zu ehelicher Beiwohnung ordentlicher Weise nach Gottes Einsetzung unzertrennlich zusammen gefüget werden, dass also das menschliche Geschlecht gemehret, Unzucht verhütet solle werden und eins dem Andern Liebe, Freundschaft, Dienst und Hilfe erzeigen solle, wie in der Haustafel, Eph. 5. Kol. 3. 1 Petr. 2 beide Mann und Weibe seine Lektion vorschrieben wird.“ (Martin Chemnitz)

„Die Treue macht wesentlich das eheliche Leben aus und ist vornehmlich das ganze eheliche Leben, die Treue, die sie einander verheißen haben. So reden sie davon. Darum besteht das eheliche Leben nicht darin, dass sie einander lieb haben, sonst wären Huren und Buben auch ehelich; sondern es besteht in der Treue, dass einer zum andern sagt: Ich bin dein und du bist mein. Das ist die Ehe.“ (Martin Luther)

 

„(Von der Priesterehe.) Dass sie die Ehe verboten und den göttlichen Stand der Priester mit ewiger Keuschheit beschwert haben, dazu haben sie weder Fug noch Recht gehabt, sondern haben gehandelt wie die antichristlichen, tyrannischen, verzweifelten Buben und damit Ursache gegeben zu allerlei schrecklicher, greulicher, unzähliger Sünde der Unkeuschheit, worin sie denn noch stecken. So wenig nun uns oder ihnen Macht gegeben ist, aus einem Männlein ein Fräulein oder aus einem Fräulein ein Männlein zu machen oder beides zunichte zu machen, so wenig haben sie auch Macht gehabt, solche Kreatur Gottes zu scheiden oder zu verbieten, dass sie nicht ehrlich und ehelich beieinander wohnen sollten. Darum wollen wir in ihren leidigen Zölibat nicht willigen, ihn auch nicht leiden, sondern die Ehe frei haben, wie sie Gott geordnet und gestiftet hat und wollen sein Werk nicht zerreißen noch hindern.“ (Martin Luther)