PREDIGT

 

„Was für eine Lehre oder Wort soll ein Prediger der Kirche vortragen? Er soll nicht seine Träume oder seines eigenen Herzens Gedanken und Gutdünken predigen, Jerem. 23; auch soll er nicht Menschen-Lehre und -Satzungen predigen, Jes. 29, Matth. 15.; sondern wer in der Kirche Gottes redet, der soll reden als Gottes Wort, 1 Petr. 4, auf dass es heiße: Posui verba mea in ore tuo („Ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt“) Jes. 59 …“ (Martin Chemnitz)

 

„Der Wert eines rechten Kirchendieners besteht lediglich darin, dass er recht predigen kann. Kann er das nicht, so gehört er nicht auf die Kanzel; die ist da zum Predigen. Die Predigt ist der Mittelpunkt eines jeden Gottesdienstes. Und was soll er denn durch die Predigt wirken? Bedenken Sie das: Er soll die sicheren Seelen aufschrecken aus ihrem Sündenschlaf; dann soll er die Aufgeschreckten zum Glauben bringen; dann soll er die Gläubigen zur Gewissheit ihres Gnadenstandes und ihrer Seligkeit bringen; die Gewissgewordenen soll er dann auch zur Heiligung bringen, und die Geheiligten soll er dann in ihrem heiligen, seligen Zustande stärken und bis an das Ende darin erhalten. O welch eine Aufgabe!“ (C.F.W. Walther)