LÄSTERUNG

 

„Gott ist ja freilich die Liebe, aber auch die Heiligkeit und Gerechtigkeit, und er verwandelt sich gegen den, der sich wider ihn auflehnt, in ein schreckliches Zornfeuer, das hinunterbrennt bis in die unterste Hölle. Mag immerhin die Welt darüber höhnen und lachen, dieses Lachen wird ihnen, wie einst den Sodomitern, teuer zu stehen kommen!“ (C. F. W. Walther)

 

„Der Teufel schießt seine feurigen Pfeile in die Herzen der besten Christen, so dass die schrecklichsten Gedanken auch wider ihren himmlischen Vater und wider den Heiligen Geist in ihr Herz kommen, aber wider ihren Willen. Schon ernste Christen haben geklagt: selbst wenn sie zum heiligen Abendmahl gingen, hätten sie die schrecklichsten Gedanken auch über den Heiligen Geist. Aber das ist Unflat des Teufels. Wenn ich in einem schönen Zimmer sitze und die Fenster sind offen und ein böser Bube wirft mir Kot und Unflat in das Zimmer herein – was kann ich dafür? Gott lässt es nach seiner weisen Vorsehung geschehen, dass manche seiner lieben Kinder Tag und Nacht mit solchen Gedanken gequält werden. Das haben die besten Prediger bei ihren Gemeindegliedern schon erfahren. Aber das ist nicht die Sünde wider den Heiligen Geist.“ (C. F. W. Walther)

 

„Ob man wohl der greulichen Lästerung des Satans sich nicht erwehren kann, welches man nennet den Lästergeist, dennoch weil es erstlich wider des Menschen Willen geschieht, und zum andern der Mensch zwar dawider strebet mit Seufzen, Gedanken, Beten, mit Herzen und Mund sich wehret, kann aber nicht, und muss die Lästerung leiden, so soll er diesen Trost merken, dass ihm Gott diese Lästerung nicht zurechnet. Weil es wider seinen Willen geschieht, so sind die Lästerungen nicht sein, sondern des Teufels, er muss es nur leiden, wie David klagt Ps. 77,11. Ich muss das leiden, die rechte Hand des Herrn kann alles ändern. Denn solche Lästerung ist ein Leiden der Seele, nicht ein Werk der Seele, darum rechnet es Gott nicht zu. Denn es gehet gleich als wenn die Feinde vor der Stadt Feuer hineinschießen, das kann man nicht wehren, man muss sie ihren Mutwillen treiben lassen, aber dem Feuer wehren, wie man kann (…). Das laß deine Seele leiden mit Schmerzen und Seufzen; rede aber die Lästerung nicht aus, sondern halte deinen Mund zu, wie Jeremias, Klag. 3,29, und dämpfe das inwendige Feuer, dass es nicht ausschlage.“ (Johann Arndt)