HEILSGEWISSHEIT

 

„Bei unserer Evangeliumsauffassung kommt Gewissheit und Freude des Hl. Geistes, weil ich an Gott hänge, der nicht lügen kann; er sagt nämlich: Sieh, ich geb meinen Sohn in den Tod, dass er dich mit seinem Blut erlöse von den Sünden und vom Tod. Da kann ich nicht zweifeln, wenn ich Gott nicht völlig verleugnen will. Und das ist der Grund, warum unsere Theologie Gewissheit hat: Sie reißt uns von uns selbst weg und stellt uns außerhalb unser, so dass wir uns nicht auf unsere Kräfte, Gewissen, Sinn, Person, auf unsere Werke stützen, sondern auf das, was außerhalb unser ist, nämlich auf die Verheißung und Wahrheit Gottes, der nicht täuschen kann.“ (Martin Luther)

 

„Gott ändert seinen Plan nicht, warum sollte er? Er ist der Allmächtige und kann deshalb tun, was immer er will. Warum sollte er nicht? Gott ist allweise und kann daher nichts falsch planen. Warum sollte er? Er ist der ewige Gott und kann daher nicht sterben, ohne dass sein Plan vollendet wäre. Warum sollte er sich ändern? Ihr wertlosen Atome der Erde, Strohfeuer eines einzigen Tages, ihr kriechenden Insekten auf dem Lorbeerblatt der Existenz, ihr mögt eure Pläne ändern, aber er niemals. Hat er mir gesagt, dass es sein Plan ist, mich zu retten? Dann bin ich für immer gerettet.“ (Charles H. Spurgeon)

 

„Wenn es irgend geschehen könnte, wollte ich nicht, dass mir der freie Wille gegeben wird, oder dass etwas in meiner Hand gelassen würde, wodurch ich mich um das Heil bemühen könnte, nicht allein deswegen, weil ich in soviel Anfechtungen und Gefahren, gegenüber soviel anstürmenden Dämonen nicht zu bestehen und jenes nicht festzuhalten vermöchte (...) sondern weil ich, auch wenn keine Gefahren, keine Anfechtungen, keine Dämonen da wären, dennoch gezwungen sein würde, beständig aufs Ungewisse hin mich abzumühen und Lufthiebe zu machen; denn mein Gewissen wird, wenn ich auch ewig leben und Werke tun würde, niemals gewiss und sicher sein, wie viel es tun müsste, um Gott genug zu tun. Denn bei jedem vollbrachten Werk bliebe der ängstliche Zweifel zurück, ob es Gott gefalle oder ob er etwas darüber hinaus verlange (...) Aber nun, da Gott mein Heil meinem Willen entzogen und in seinen Willen aufgenommen hat und nicht auf mein Werk oder Laufen hin, sondern aus seiner Gnade und Barmherzigkeit verheißen hat, mich zu erretten, bin ich sicher und gewiss, dass er treu ist und mir nicht lügen wird, außerdem mächtig und gewaltig ist, dass keine Dämonen und keine Widerwärtigkeiten imstande sein werden, ihn zu überwältigen oder mich ihm zu entreißen.“ (Martin Luther)

 

„Dies ist unsere Grundlage: Das Evangelium heißt uns nicht unsere guten Werke und unsere Vollkommenheit ansehen, sondern Gott selbst, der die Verheißung gibt, und Christum selbst, unsern Mittler. Dagegen befiehlt der Papst, dass man Gott nicht ansehen soll, der die Verheißung gibt, nicht Christum, den Hohenpriester, sondern unsere Werke und Verdienste. Da folgt mit Notwendigkeit Zweifel und Verzweiflung; auf unserer Seite aber Gewissheit und Freude in dem Heiligen Geist, denn ich hange an Gott, welcher nicht lügen kann. Denn er sagt: Siehe, ich gebe meinen Sohn in den Tod, damit er dich durch sein Blut von Sünden und Tod erlöse. Da kann ich nicht zweifeln, es sei denn, ich wollte Gott ganz und gar verleugnen. Und dies ist die Ursache, dass unsere Theologie gewiss ist, denn sie bringt uns dahin, dass wir nicht auf uns selbst sehen, sondern gründet uns auf das, was außer uns ist, dass wir nicht bauen auf unsere Kräfte, Gewissen, Gefühl, Person und Werke, sondern uns verlassen auf das, was außer uns ist, das heißt, auf die Verheißung und Wahrheit Gottes, welche nicht fehlen kann.“ (Martin Luther)

 

„Dass Gott sein Volk erwählt hat, ist der Grund, weshalb er bei ihnen bleibt und sie nicht verlässt. Er wählte sie um seiner Liebe willen, und er liebt sie um seiner Wahl willen. Sein eignes Wohlgefallen ist die Quelle ihrer Erwählung, und seine Erwählung ist der Grund für die Fortdauer seines Wohlgefallens an ihnen. Es würde seinen großen Namen entehren, wenn er sie verließe, da es zeigen würde, dass er sich entweder in seiner Wahl geirrt habe oder dass er wankelmütig in seiner Liebe sei. Die Liebe Gottes hat diesen Ruhm, dass sie sich niemals ändert, und diesen Ruhm wird er niemals verdunkeln lassen. Alle Erinnerungen an des Herrn frühere Güte und Freundlichkeit sollen uns dessen versichern, dass er uns nicht verlassen will. Er, der so weit gegangen ist, dass er uns zu seinem Volke gemacht hat, wird nicht die Schöpfung seiner Gnade vernichten. Er hat solche Wunder nicht für uns getan, um uns schließlich aufzugeben. Sein Sohn Jesus ist für uns gestorben, und wir können sicher sein, dass er nicht vergeblich gestorben ist. Kann er diejenigen verlassen, für die er sein Blut vergossen hat? Weil es bisher sein Wohlgefallen gewesen ist, uns zu erwählen und zu erretten, so wird es immer noch sein Wohlgefallen sein, uns zu segnen. Unser Herr Jesus ist kein veränderlicher Liebhaber. Wie er die Seinen geliebt hat, so liebt er sie bis ans Ende.“ (Charles H. Spurgeon)