SCHWACHHEIT

 

„Befindet aber jemand die Freudigkeit des Glaubens nicht, sondern ist schwachgläubig und trostlos, der verzage darum nicht, sondern tröste sich der verheißenen Gnade in Christo, denn dieselbe bleibt allezeit, fest, gewiss und ewig. Und ob wir gleich aus Schwachheit fallen und straucheln, so fällt doch Gottes Gnade nicht hin, wenn wir nur durch wahre Buße wieder aufstehen. Christus bleibt auch immer Christus und ein Seligmacher; er werde mit schwachem oder starkem Glauben ergriffen. Es hat auch der schwache Glaube so viel an Christo, als der starke, denn ein jeder, er sei schwach oder starkgläubig, hat Christum ganz zu eigen. Die verheißene Gnade ist allen Christen gemein, und ist ewig, darauf muss der Glaube ruhen, er sei schwach oder stark. Gott wird dir zu seiner Zeit den erquickenden, freudenreichen Trost wohl widerfahren lassen, ob ers gleich in deinem Herzen eine Zeitlang verbirgt, Ps. 37,24. und Ps. 77,8-11.“ (Johann Arndt)

 

„Ich will die Hinkende erretten.“ Zeph. 3,19. Es gibt viele dieser Lahmen, beides, männliche und weibliche. Ihr könnt „der Hinkenden“ zwanzigmal in einer Stunde begegnen. Sie sind auf der rechten Straße und wünschen sehr, sorgsam darauf zu gehen, aber sie sind lahm und ihr Gang ist ein kümmerlicher. Auf der Himmelsstraße sind viele Krüppel. Es mag sein, dass sie in ihrem Herzen sprechen: Was wird aus uns werden? Die Sünde wird uns überrumpeln, Satan wird uns niederwerfen. „Hinkend“ ist unser Name und unsre Natur; der Herr kann nie gute Krieger aus uns machen, nicht einmal schnelle Boten, um seine Aufträge auszurichten. Wohl, wohl! Er will uns erretten, und das ist nichts Geringes. Er sagt: „Ich will die Hinkende erretten“. Indem er uns errettet, wird er sich selbst sehr verherrlichen. Jedermann wird fragen: Wie kam diese Lahme dazu, den Lauf zu laufen und die Krone zu gewinnen? Und dann wird alles Lob der allmächtigen Gnade gegeben werden. Herr, ob ich gleich hinke im Glauben, im Gebet, im Loben, im Dienst und in der Geduld, errette mich, ich bitte dich! Du allein kannst solchen Krüppel retten, wie ich es bin. Herr, laß mich nicht umkommen, weil ich unter den Hintersten bin, sondern führe durch deine Gnade den langsamsten deiner Pilger heim, – sogar mich. Siehe, er hat gesagt, es soll so sein, und darum geh’ ich weiter wie Jakob, obsiegend im Gebet, wenn auch das Gelenk meiner Hüfte verrenkt wird.“ (Charles H. Spurgeon)