EINIGKEIT

 

„Seid fleißig, zu halten die Einigkeit des Geistes, durch das Band des Friedens. Ephes. 4,3. Dieweil die höchste Stärke aus der Einigkeit kommt, die Schwachheit aber aus der Spaltung; so folgt, dass, je größer die Einigkeit ist, je größer ist die Stärke. Damit aber die Einigkeit unter den Christen groß werde, so muss dieselbe ihren Ursprung nehmen aus der Einigkeit mit Gott. Je mehr nun ein Christenmensch mit Gott vereinigt ist durch die Liebe, je größer auch die Einigkeit unter den Christen wird. Denn wer mit Gott vereinigt ist durch die Liebe, oder wer Gott herzlich liebt, der wird auch mit seinem Nächsten nicht unvereiniget bleiben, denn es ist unmöglich, dass einer sollte Gott lieben, und sollte den hassen, welchen Gott so herzlich liebt. Ja, je mehr er Gott liebt, je mehr wird er auch denselben lieben, den Gott liebet. Je mehr nun ein Mensch den andern liebet, je mehr wird er mit ihm vereinigt. Diese Einigkeit wird so lange währen, so lange die Liebe währet; die Liebe aber kann und muss immer währen, so bleibt die Einigkeit auch, und je mehr die Liebe zunimmt, je stärker die Einigkeit wird; daraus entsteht dann eine unüberwindliche Stärke.“ (Johann Arndt)