TROST

 

„Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben? Dass ich mit Leib und Seele, beides im Leben und im Sterben, nicht mein, sondern meines treuen Heilandes Jesu Christi Eigentum bin, der mit seinem teuren Blute für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst hat und so bewahrt, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt fallen kann, ja, mir auch alles zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum versichert er mich auch durch seinen heiligen Geist des ewigen Lebens und macht mich von Herzen willig und bereit, von nun an ihm zu leben.“ (Heidelberger Katechismus)

 

„Hätte ich alles das, wonach ich zu begehren vermöchte, täte mir aber nur der Finger weh, so hätte ich's nicht alles, denn mir wäre ja doch der Finger wund, und ich hätte daher nicht ganzen Trost solange mir der Finger weh täte. Brot ist dem Menschen gar tröstlich, dafern ihn hungert; wenn ihn aber dürstet, so hätte er am Brote so wenig Trost, wie an einem Steine. Und ebenso ist es mit den Kleidern, wenn ihn friert; wenn's ihm aber zu heiß ist, so hat er keinen Trost an den Kleidern; und ebenso ist es mit allen Kreaturen, und darum ist es wahr, dass alle Kreaturen Bitterkeit in sich tragen. Wohl ist es auch wahr, dass alle Kreaturen innen etwas Trost in sich tragen, wie einen oben abgeschäumten Seim. Der Seim, das ist allzumal das in Gott, was Gutes in allen Kreaturen zusammen sein mag. (…..) Der Trost der Kreaturen aber ist nicht vollkommen, denn er trägt einen Mangel in sich. Der Trost Gottes aber ist lauter und ohne Mangel und ist völlig und ist vollkommen.“ (Meister Eckhart)

 

„Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ Jes. 66,13. Einer Mutter Tröstung! Ach, die ist die Zärtlichkeit selber. Wie geht sie in ihres Kindes Kummer ein! Wie presst sie es an ihren Busen und versucht all seinen Schmerz in ihr eignes Herz zu nehmen! Ihr kann es alles sagen, und sie wird mit ihm fühlen, wie niemand anders es kann. Von allen Tröstern liebt das Kind am meisten seine Mutter, und selbst erwachsene Männer haben dasselbe Gefühl. Lässt sich Jehovah herab, gleich einer Mutter zu handeln? Dies ist in der Tat Güte. Wir können leicht wahrnehmen, wie er ein Vater ist, aber will er auch gleich einer Mutter sein? Fordert dies uns nicht zu heiliger Vertraulichkeit, zu rückhaltlosem Vertrauen, zu geweihter Ruhe auf? Wenn Gott selbst „der Tröster“ wird, so kann kein Schmerz lange währen. Lasst uns ihm unsre Not darlegen, ob wir auch nicht viel mehr als Schluchzen und Seufzen hervorbringen. Er wird uns nicht um unsrer Tränen willen verachten, unsre Mutter tat es nicht. Er wird unsre Schwachheit ansehen, wie sie es tat, und er wird unsre Fehler abtun, nur in einer sichereren, völligeren Weise, als unsre Mutter es konnte.“ (Charles H. Spurgeon)