ERGEBUNG

 

„Lehre mich, o Herr, in aller Gelassenheit und kindlicher Abhängigkeit von dir leben, dass ich mit demütigem Dank empfange das, was du gibst; aber nicht ergreifen, nicht verlangen, nicht behalten wolle, was du nicht gibst oder mich behalten lässest. Oh, dass ich in deiner göttlichen Hand sein möchte wie ein weiches Wachs, das sich beugen lässt in alle nur beliebige Formen und keine andere als nur diejenige Gestalt annimmt, die sein Meister ihm gibt! Ich will so sein, wie du mich machst, und nicht anders; und ich will wohl entbehren, was du entweder nicht gibst, oder was du, nachdem du es gegeben hast, wieder wegnimmst: um nur zu ruhen in dir selbst und in deinem heiligen Wohlgefallen.“ (Gerhard Tersteegen)

 

„So gar sollte der Mensch Gott ergeben und gelassen sein, welches ein bloß lauter Leiden des göttlichen Willens, dass man Gott alles in sich lässt wirken, und seinem eigenen Willen absagt. Und das heißt, Gott ganz gelassen sein, nämlich, wenn der Mensch ein bloß, lauter, reines, heiliges Werkzeug Gottes und seines heiligen Willens ist, und aller göttlichen Werke, also, dass der Mensch seinen eigenen Willen nicht tue, sondern sein Wille sollte Gottes Wille sein; dass der Mensch keine eigene Liebe habe, Gott sollte seine Liebe sein; keine eigene Ehre, Gott sollte seine Ehre sein; er sollte keinen eigenen Reichtum haben, Gott sollte sein Besitz und Reichtum sein, ohne alle Kreatur- und Weltliebe. Also sollte nichts in ihm sein, leben und wirken, denn Gott ganz allein. Und das ist die höchste Unschuld, Reinigkeit und Heiligkeit des Menschen.“ (Johann Arndt) 

 

„Ich bin nur ein schlichtes einfältiges Werkzeug. Gott tue und mache, was er will. Was er will, das will ich auch; und was er nicht will, das will ich auch nicht. Will er, dass ich es soll wissen, so will ich es wissen; will er aber nicht, so will ich auch nicht. Ich will nichts und tot sein, auf dass er in mir lebe und wirke, was er will.“ (Jakob Böhme)

 

„Was ist die Gelassenheit? Wann ein Mensch mit Verleugnung, Verachtung und Hintansetzung seiner selbst und alles dessen, was er sonst Liebes hat in dieser Welt, sich ledig und bloß dem heiligen Willen Gottes ergibt, dass selbiger nach seinem Wort in und mit ihm schaffe, wirke und tue, was vor ihm gefällig ist.“ (Philipp J. Spener)