LOB GOTTES

 

„Gott hat unsers Lobes nicht vonnöten, er wird dadurch nicht geringer noch größer, dazu ist unser Lob unrein, wir sind von unreinen Lippen, Jes. 6,5. sondern uns gereichts zum Besten, dass wir dadurch viel Guts und Segen Gottes zu uns ziehen. Ein dankbares Herz ist ein Gefäß, das Gott mit vielen Gnaden und mancherlei Segen füllet. Ja dadurch ziehen wir Gott zu uns, werden sein Tempel und Heiligtum, darin er wohnet. Wo nun Gott ist und wohnet, da muss auch aller Segen und alles Gute sein. Ja wir treten durch tägliches Lob Gottes in die Gesellschaft der himmlischen und triumphierenden Kirche. Denn was tun die Engel Gottes und Auserwählten anders im Himmel, als dass sie Gott mit unaufhörlicher Stimme loben und preisen?“ (Johann Arndt)

 

„Der liebt aber und lobt bloß und recht Gott, der ihn nur darum lobt, dass er gut ist, und nicht mehr, denn seine bloße Gütigkeit ansieht, und nur in derselben seine Lust und Freude hat. Welches ist eine hohe, reine, zarte Weise zu lieben und loben (…). Die unreinen und verkehrten Liebhaber, welche nicht mehr, denn lauter Nießlinge sind, und das Ihre an Gott suchen, die lieben und loben nicht seine bloße Gütigkeit, sondern sehen auf sich selbst, und achten nur, wie viel Gott über sie gut sei, das ist, wie viel er seine Güte empfindlich ihnen erzeige, und tue ihnen wohl; und halten viel von ihm, sind fröhlich, singen und loben ihn, so lange solch Empfinden währt. Wenn sich aber Gott verbirgt, und seiner Gutheit Glänze zu sich zeucht, dass sie bloß und elend sind, so geht auch Liebe und Lob zugleich aus, und mögen nicht die bloße, unempfindliche Güte, in Gott verborgen, lieben noch loben. Damit sie beweisen, dass nicht ihr Geist sich in Gott, dem Heilande, erfreuet hat, ist nicht rechte Liebe und Lob der bloßen Güte da gewesen, sondern viel mehr haben die Lust gehabt in dem Heil, denn im Heilande; mehr in den Gaben, denn in dem Geber; mehr in den Kreaturen, denn in Gott.“ (Martin Luther)