VORSEHUNG

 

„Die Vorsehung Gottes im strengen Sinne ist die auf der Liebe sowie auf dem Vorwissen und dem Vorsatz Gottes ruhende Fürsorge, kraft deren alles Geschaffene erhalten, durchdrungen und geleitet wird, entsprechend dem Ziele, welches die Verherrlichung Gottes und das Wohl der Menschheit ist.“ (Adolf Hoenecke)

 

„Die Vorsehung ist eine solche Handlung Gottes, nach welcher Gott nicht nur schlechthin alles, sowohl das Gute, als das Böse, was geschieht und getan wird, weiß: sondern auch, mit welcher er alle Dinge, die er geschaffen hat, trägt und erhält, besonders aber für das Heil derer sorgt, die selig werden: die guten Taten der Menschen befiehlt, unterstützt, befördert, die bösen verhütet und verabscheut: und sie entweder verhindert, oder so zulässt, dass er sie, im Bezug auf ihr Ende, auch wider des Teufels und der Gottlosen Willen, zu seiner Verherrlichung und der Auserwählten Heil lenket.“ (Hunnius zitiert nach L. Hutter)

 

„Gott, der große Schöpfer aller Dinge, erhält, lenkt, verfügt und regiert über alle Kreaturen, Handlungen und Dinge – von den größten bis hin zu den geringsten – durch seine vollkommen weise und heilige Vorsehung, nach dem unfehlbaren Vorauswissen und dem freien und unveränderlichen Ratschluss seines eigenen Willens zum Lob seiner herrlichen Weisheit, Macht, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.“ (Westminster Bekenntnis)

 

„Gott ist nicht ein Werkmeister, der sein Werk, wenn er es gemacht hat, sich selbst überlässt und davon geht: sondern wie er dasselbe, die Welt, gemacht hat, so erhält er sie auch und trägt immerwährend Sorge um sie; darum spricht auch die hl. Schrift nie von der Schöpfung, ohne zugleich auch der über der Welt waltenden Fürsorge zu gedenken und eben darin liegt der höchste Trost des Christen, dass er sich Gott als einen in der Welt stets gegenwärtigen denken darf, der Sorge trägt für das Größte wie für das Kleinste und durch nichts gehindert ist, diese Sorge zu üben. Schon die natürliche Betrachtung der Welt und Beobachtung ihres Laufes legt uns diesen Trost nahe, doch vermögen wir denselben erst durch die Gewissheit, welche uns die Offenbarung hierüber gegeben hat, unwandelbar festzuhalten. Die Vorsehung Gottes erweist sich aber darin, dass Gott I. das in der Welt bereits Geschaffene erhält, dass er II. bei allem, was geschieht, mitwirkt, und III. alles in der Welt lenkt und leitet.“ (Heinrich Schmid)