KLUGHEIT

 

„Wo das Wort ist, dort soll der Jünger auch sein, das ist seine rechte Klugheit und seine rechte Einfalt. Muss das Wort weichen, weil die Verwerfung offenbar geworden ist, so weiche der Jünger mit dem Wort; bleibt das Wort im offenen Kampf, so bleibe auch der Jünger. Er wird in beidem klug und einfältig zugleich handeln. Niemals aber gehe der Jünger aus „Klugheit“ einen Weg, der vor dem Wort Jesu nicht bestehen kann. Niemals rechtfertige er einen Weg, der dem Wort nicht entspricht, mit „geistlicher Klugheit“. Allein die Wahrheit des Wortes wird ihn erkennen lehren, was klug ist. Niemals aber kann es „klug“ sein, der Wahrheit auch nur den geringsten Teil abzubrechen, um irgendeiner menschlichen Aussicht oder Hoffnung willen. Nicht unsere Beurteilung der Lage vermag uns zu zeigen, was klug ist, sondern allein die Wahrheit des Wortes Gottes. Klug kann es immer nur sein, bei der Wahrheit Gottes zu bleiben. Hier allein ist die Verheißung auf Gottes Treue und Hilfe. Es wird sich zu aller Zeit bewähren, dass es für den Jünger in dieser und in jener Zeit das „Klügste“ ist, einfältig allein bei dem Worte Gottes zu bleiben.“ (Dietrich Bonhoeffer)