WIEDERGEBURT

 

„Die Wiedergeburt ist derjenige Akt des Heil. Geistes, da er einen geistlich toten Menschen geistlich lebendig macht, indem er denselben durch das Sakrament der Taufe oder durch das Wort des Evangeliums mit dem seligmachenden Glauben beschenkt.“ (Adolf Hoenecke)

 

„Die bekehrten Menschen gebiert Gott von neuem nicht durch wesentliche Veränderung ihrer Natur, sondern durch Ertötung der sündlichen Art und ihrer bösen Werke, auch durch Erweckung aller menschlichen Kräfte zu heiligen Werken und einem neuen Leben.“ (Nikolaus Hunnius)

 

„Die neue Geburt ist ein Werk Gottes des heiligen Geistes, dadurch ein Mensch aus einem Kinde des Zorns und Verdammnis ein Kind der Gnaden und Seligkeit wird; aus einem Sünder ein Gerechter durch den Glauben, Wort und Sakrament; dadurch auch unser Herz, Sinn und Gemüt, Verstand, Willen und Affekten erneuert, erleuchtet, geheiliget werden in und nach Christo Jesu, zu einer neuen Kreatur. Denn die neue Geburt begreift zwei Hauptwohltaten in sich, die Rechtfertigung und die Heiligung oder Erneuerung, Tit. 3,5.“ (Johann Arndt)

 

„Durch diese herzliche Zuversicht und herzliches Vertrauen gibt der Mensch Gott sein Herz ganz und gar, ruhet allein in Gott, lässt sich ihm, hanget ihm allein an, vereiniget sich mit Gott, wird teilhaftig alles deß, was Gottes und Christi ist, wird ein Geist mit Gott, empfängt aus ihm neue Kräfte, neues Leben, neuen Trost, Friede und Freude, Ruhe der Seele, Gerechtigkeit und Heiligkeit, und also wird der Mensch aus Gott durch den Glauben neu geboren. Denn wo der wahre Glaube ist, da ist Christus mit aller seiner Gerechtigkeit, Heiligkeit, Erlösung, Verdienst, Gnade, Vergebung der Sünden, Kindschaft Gottes, Erbschaft des ewigen Lebens. Das ist die neue Geburt, die da kommt aus dem Glauben an Christum. Daher die Epistel an die Hebr. am 11,1. den Glauben eine Substanz nennet, oder eine ungezweifelte, wahrhaftige Zuversicht der Dinge, die man hoffet, und eine Überzeugung deß, so man nicht siehet. Denn der Trost des lebendigen Glaubens wird dermaßen im Herzen kräftig, dass er das Herz überzeuget, indem man das himmlische Gut empfindet in der Seele, nämlich Ruhe und Frieden in Gott, so gewiss und wahrhaftig, dass man auch darauf sterben kann mit freudigem Herzen. Das ist die Stärke im Geist an dem inwendigen Menschen, und die Freudigkeit des Glaubens, das ist die Freudigkeit in Gott, und die ganz ungezweifelte Gewissheit.“ (Johann Arndt)