ERNST

 

„Wie du scheinen willst, so musst du auch sein; denn Gott richtet nicht nach dem Schein, sondern nach der Wahrheit. In Worten hüte dich vor vielem Reden, denn von jedem unnützen Wort wird das Gericht Rechenschaft fordern Matth. 12,36. Deine Werke, welcher Art sie auch immer sein mögen, vergehen nicht, sondern werden ausgestreut gleichwie Samenkörner für die Ewigkeit. Wenn du auf das Fleisch säest, so wirst du vom Fleische das Verderben ernten; wenn du auf den Geist säest, so wirst du vom Geiste das ewige Leben ernten Gal. 6,8. Die Ehren der Welt werden dir nicht folgen nach dem Tode, und die Menge des Reichtums wird dir nach dem Tode nicht folgen; die Vergnügungen werden dir nicht folgen, und die Eitelkeiten der Welt werden dir nicht folgen, aber wenn das Leben mit allen seinen Führungen zu Ende ist, werden dir alle deine Werke nachfolgen Joh. 14,13. Wie du also im Gericht sein willst, so stelle dich heute dar vor dem Angesichte Gottes. Siehe nicht auf das, was du hast, sondern siehe vielmehr auf das, was dir fehlt. Sei nicht stolz auf das, was dir gegeben ist, sondern sei vielmehr demütig um deswillen, was dir versagt ist. Lerne leben, so lange dir zu leben noch vergönnt ist. In dieser Zeit wird das ewige Leben erlangt oder verloren. Nach dem Tode ist keine Zeit mehr zum Wirken, sondern es beginnt die Zeit der Vergeltung.“ (Johann Gerhard)