DOGMATIK

 

„Dogmatik, auch thetische, positive, didaktische und systematische Theologie genannt, ist die Theologie, sofern sie die theologischen Lehrstücke der Ordnung nach vorlegt und deutlich erklärt, die Glaubenssätze genau begrenzt, scheidet, beziehungsweise verbindet und als in der Schrift wohlbegründet nachweist.“ (Adolf Hoenecke)

 

„Der Unterschied zwischen einer privaten Mitteilung des Evangeliums und der öffentlichen amtlichen Verkündigung besteht darin, dass die Kirche insgesamt für jene keine Bürgschaft übernehmen kann. Für die öffentliche Verkündung ihrer Amtsträger muss sie aber jederzeit eintreten und eintreten können. Was von Amts wegen in der Kirche geredet wird, kann und muss die Öffentlichkeit auch der ganzen Kirche zur Last legen. Daraus folgt notwendig das Eingehen einer Lehrverpflichtung der Amtsträger bei der Amtsübernahme. An diesem Punkt wird Sinn und Notwendigkeit eines kirchlichen Dogmas sichtbar. Die Kirche kann ihre Amtsträger nur so verpflichten, dass sie die Verantwortung für ihre öffentliche Verkündigung übernehmen kann, wenn sie ihnen zugleich sagt, wozu und worauf sie verpflichtet sind. Sie muss also sagen, was von ihnen gelehrt werden soll. Sie hat dabei aber auch die unter den angeführten Gesichtspunkten gebotene Mannigfaltigkeit in Ansatz zu bringen. Das Dogma bezeichnet das Minimum des Sachgehalts, in dem alle öffentliche Verkündigung übereinzustimmen hat. Um ihrer Mannigfaltigkeit Raum zu lassen, bezeichnet es aber zugleich das Maximum.“ (Werner Elert)