VERDERBNIS DES MENSCHEN

 

„Der Mensch ist von Anbeginn nach dem Bilde Gottes geschaffen, in seinem Verstande mit einer wahren und seligen Erkenntnis seines Schöpfers und anderer geistlicher Dinge geschmückt, in seinem Willen und Herzen mit Gerechtigkeit, in all seinen Neigungen mit Reinheit, und war demgemäß ganz heilig. Aber auf Anstiftung des Teufels und nach seinem freien Willen sich von Gott abwendend beraubte er sich selbst dieser vortrefflichen Gaben und holte dagegen an deren Stelle Blindheit, fürchterliche Finsternis, Eitelkeit und Verkehrtheit des Urteils in seinem Verstande, Bosheit, Widersetzlichkeit und Verhärtung in seinem Willen wie auch Unreinheit in all seinen Neigungen über sich. Wie der Mensch nun nach dem Fall beschaffen war, solche Kinder zeugte er auch, nämlich als ein Verderbter verderbte, also, dass die Verderbnis nach Gottes gerechtem Urteil von Adam auf alle seine Nachkommen (Christus allein ausgenommen) gekommen ist (…). So werden denn alle Menschen in Sünden empfangen und als Kinder des Zorns geboren, untüchtig zu allem seligmachenden Guten, geneigt zum Bösen, tot in Sünden und als Sklaven der Sünde. Sie wollen und können weder zu Gott zurückkehren noch ihre verderbte Natur bessern oder sich zu deren Besserung bereit finden ohne die Gnade des wiedergebärenden Heiligen Geistes.“ (Lehrregel von Dordrecht)