LEIB

 

„Wie hab ich meinen Leib zu lieben? Also, dass ich ihn trachte geschickt zu machen, dass er der Seele in den Dingen, worinnen sie seiner zu dem Dienst Gottes und Verrichtung seines Willens bedarf, möge gehorsam sein. Daher ihm aus Liebe auch seine notwendige Pflege geleistet werden muss.“ (Philipp J. Spener)

 

„Es ist viel dringender erforderlich, die Seele als den Körper zu heilen, denn Tod ist besser als ein schlechtes Leben.“ (Epiktet)

 

„Dächte man sich ein Haus, bestehend aus Keller, Erdgeschoß und Obergeschoß, derart bewohnt, derart eingerichtet, dass da zwischen den Bewohnern jedes Stockwerks ein Standesunterschied wäre oder doch auf ihn gerechnet wäre – und vergliche man das ein Mensch Sein mit solch einem Hause: so tritt bei den meisten Menschen leider der traurige und lächerliche Fall ein, dass sie es vorziehn, in ihrem eigenen Hause im Keller zu wohnen. Ein jeder Mensch ist die leibseelische Synthesis, die aufs Geistsein angelegt ist, dies ist das Bauwerk; aber er zieht es vor, im Keller zu wohnen, das heißt, in den Bestimmungen des Sinnlichen. Und er zieht es nicht bloß vor, im Keller zu wohnen, nein, er liebt es dermaßen, dass er erbittert wird, wenn etwa jemand ihm vorschlüge, den ersten Stock zu beziehen, welcher leer steht zu seiner Verfügung – denn er wohnt ja in seinem eigenen Hause.“ (Sören Kierkegaard)