MAJESTÄT GOTTES

 

„Wer der hohen göttlichen Majestät Räte oder Werke so genau und scharf erforschen und ausgründen will, außer und ohne sein Wort, der unterstehet sich, den Wind mit Löffeln zu messen, und das Feuer auf Wagen zu wägen. Gott handelt und wirket bisweilen mit sonderlichem wunderbarlichem Rat und Weise über unser Vernunft und Verstand; verdammet diesen, jenen macht er gerecht und selig. Darnach zu forschen gebühret uns nicht, warum er‘s tue, sondern wir sollen uns deß zu Gott versehen, und gläuben, dass er‘s nicht tue ohne gewisse Ursach. Und zwar er wäre wahrlich gar ein armer Gott, wenn er einem jeglichen Narren müsste Ursach anzeigen und Rechnung geben, warum er dies oder jenes Werk täte. Wir wollen uns an seinem Wort genügen lassen und damit zufrieden sein, in welchem er uns seinen Willen offenbaret hat.“ (Martin Luther)